Trotz anhaltend sommerlichen Temperaturen und damit verbundener hoher Waldbrandgefahr, wollten wir die Panoramatour durchführen. Als Panoramatour sind wir angetreten den Tourismus in der Sächsischen Schweiz zu stärken. Wir hatten angenommen, das der Festungslauf, der Weinlauf, das Radfahren und alle innerörtlichen Lauf-, Walking- und Wanderstrecken problemlos durchführbar sind. Schon deshalb wollten wir die Tour nicht abzusagen.
Bei etwas gutem Willen amtlicherseits wäre es sicher möglich gewesen die geplante Strecke oder eine alternative Streckenführung, auf kürzerer Runde zuzulassen, so dass den Hotels und Pensionen ihre Buchungen und damit Gäste erhalten geblieben wären. Insbesondere für diese ist jeder Gast überlebenswichtig, denn von Touristen wird die Sächsische Schweiz nach Corona nicht überschwemmt.
Die Nationalparkverwaltung hat uns freundlicherweise schon am 04.08. mitgeteilt, dass sie gegen eine Nutzung der beantragten Wege zur Panoramatour nichts einzuwenden hat, da diese Region vom Brand nicht betroffen ist. Man hat keine Einwände gegen eine Durchführung des Nationalparklaufes und Weifberglaufes, unserer 2. und 3. Etappe.
Der Brand zwischen Bad Schandau und der tschechischen Grenze ist schon länger aus. Es gibt seit mehreren Tagen keine Rauchbelastung mehr. Die Gefahr besteht derzeit darin zu verhindern, dass es auf Grund der hohen Temperaturen zu keinen Selbstentzündungen kommt.
Da sich wie in Nationalparks üblich, die Flora sich seit vielen Jahrzehnten selbst überlassen wird, hat sich großflächig, insbesondere in Gräben eine bis zu 5 m tiefe Nadelschicht gebildet, die nun sehr trocken ist. Die Feuerwehrkameraden kontrollieren diese Region mit Wärmebildkameras und überall, wo der Boden eine zu hohe Temperatur anzeigt, wird Wasser hingeleitet. Entweder über Hubschrauber oder über Schläuche. Insbesondere diese Kontrolle ist sehr personalaufwendig.
Wir als Organisationsteam hatten riesige Lust auf euch, auf die Sächsische Schweiz, auf Hinterhermsdorf.
Nach 2 Coronajahren wollten wir endlich wieder die Sparkassen Panoramtour unter „normalen“ Bedingungen durchführen.
Leider sind nun unsere monatelangen Vorbereitungen und Mühen umsonst.
Wir sind zutiefst enttäuscht.
Der Aufwand für solch eine Veranstaltung ist den Ämtern, aber auch selbst jahrelang aktiven Sportler selten annähernd bekannt. Oftmal besteht die Annahme, dass erst 2-3 Tage vor dem Start begonnen wird zu organisieren. Über 600 Kisten und 500 neue Streckenschilder standen schon auf den Anhängern zum Transport bereit.
Für ein Amt ist es leicht etwas zu untersagen,
es braucht nicht nach den Kosten und Konsequenzen für seine Entscheidung zu fragen.
Insbesondere bei den Kosten werden wir als Veranstalter allein gelassen.
Wie so oft in den letzten Jahren fehlt es an Geduld, Differenzierung und Augenmaß. Wieder ist der Sport und die Sportler die Leidtragenden.
Durch die Absage haben wir auch noch die zusätzliche unangenehme Arbeit mit den Abwicklungen der Anmeldungen. Auch Shirts, Hemden und Medaillen müssen versendet werden. Immer weniger Sportler haben Verständnis für die aktuelle Situation und Probleme anderer. Einige Klagen sind schon angekündigt worden.
Das Laufhemd
zur Tour 2022
Das Funktions-Shirt
zur Tour 2022
Erschwerend kommt hinzu, dass eine Großzahl der angemeldeten Sportler Schwierigkeiten mit der Stornierung ihrer Zimmer hatten und dies obwohl die Tour nicht starten durften. Auch unserem Organisationsteam wurden Zimmer in Rechnung gestellt.
Nach 2 finanziell schwierigen Durchführungen in den Coronajahren 2020 und 2021, es starteten verständlicherweise zu wenig Sportler, bringt uns ein drittes Jahr in Folge, der Ausfall – weitere nicht unerhebliche geldlichen Unannehmlichkeiten, in einer schon 5-stelligen Höhe.
Unabhängig davon, dass im Sommer immer mit hohen Temperaturen zu rechnen ist, aber keine Strecke zu haben, dies ist nicht vertrauensbildend und zukunftsweisend. Zumal eine Durchführung möglich gewesen wäre und wir personell so organisieren können, dass keine örtlichen Feuerwehrkräfte beansprucht werden.
Wir waren zum Veranstaltungstag, am Sonntag, 14.08.2022 in der Sächsischen Schweiz, im Kirnitzschtal und Hinterhermsdorf. Die Straße durch das Kirnitzschtal ist wieder befahrbar, die Straßenbahn fährt, die Obere Schleuse läd wieder zur Kahnfahrt ein. Am Start- und Zielort in Hinterhermsdorf standen einsam zwei PKW.
Eine weitere Durchführung der Panoramatour in den Folgejahren scheint unwahrscheinlich.
Wie sollen wir die Sportler nach solch einer Absage, zu einer erneuten Anmeldung motivieren?
Es fehlt uns derzeit die Kraft für ein weiteres Planungsjahr mit ungewissem Ausgang.
Wir bedanken uns von Herzen bei allen Partner aus der Sächsischen Schweiz und bei allen phantastischen Helfern der Region für ihre jahrelange Unterstützung, insbesondere bei der Sparkasse Dresden, der Stadt Sebnitz, der TDS – Tourismus- und Dienstleistungsgesellschaft Sebnitz mbH und der Nationalparkverwaltung.
Ein großes Danke für Ihre Treue und vielen Teilnahmen senden wir allen Sportlern der Sparkassen Panoramatour.
Danke für wundervolle Jahre!
Bitte bleibt gesund und
immer flinke Füße wünscht euch
Hans-Joachim Weidner
Organisationsbüro
Sparkassen Panoramatour Sächsische Schweiz