Eines der hartnäckigsten Gerüchte um den Laufsport ist die These, dass Laufen schlecht für die Knie sei.
Doch diese Behauptung ist mehr als nur falsch. Denn Laufen hat sogar zahlreiche positive Auswirkungen auf unser Knie. Und das trifft nicht nur auf Hobbyläufer zu, sondern auch auf Marathonläufer, die einen Trainingsumfang von teilweise über 100 Kilometern pro Woche erreichen.
Ist Laufen & Joggen wirklich schlecht für die Knie?
Grundsätzlich belastet natürlich Laufen im Moment des Bodenaufsatzes mit dem Fuß die Knie bzw. die Kniegelenke überdurchschnittlich stark. Denn pro Kilometer legen wir mehrere hundert Schritte zurück, bei denen jedes Mal starke Kräfte auf den Fuß und das gesamte Bein inklusive Knie einwirken.
Doch diese Belastungen sind nicht automatisch schlecht bzw. schädigend für die Knie. So wäre auch jede andere Sportart, für die jeweils intensiv betroffenen Körperregionen schädigend. Grundsätzlich kann natürlich Lauftraining auch zu Verletzungen im Kniebereich führen, wie etwa dem klassischen Läuferknie. Doch der Risikofaktor unerwarteter Verletzungen durch den Sport wird durch die langfristigen positiven Auswirkungen auf unseren Körper und damit auch unser Kniegelenk um ein Vielfaches wettgemacht.
Die positiven Auswirkungen von Laufen auf unser Knie
Das Laufen sogar positive gesundheitliche Effekte auf unser Kniegelenk hat, wurde mittlerweile wissenschaftlich belegt. An einer mehrmonatigen Studie wurden 80 Personen untersucht, die für einen Marathon trainierten. Teilnehmer der Studie waren Hobbyathleten mit einem Altersschnitt von 45 Jahren.
Getestet wurde das Knie vor Beginn des mehrmonatigen Trainings für den Marathon und zwei Wochen nach dem Marathonlauf, also zu einem Zeitpunkt, zu dem der Körper von der Marathonbelastung nahezu vollständig erholt war und die gesundheitlichen Vorteile des Marathontrainings zur Geltung kommen sollten.
Und das trat auch in Bezug auf das Knie ein: Es wurden nicht nur weniger Schäden in den Knien festgestellt, sondern auch ein Reduzierung der Schäden am Knochenmark war die Folge. Sogar etwaige Knorpelschäden führten bei den Läufern und Läuferinnen zu einer Verbesserung.
Zusammengefasst, die wichtigsten gesundheitlichen Vorteile von Laufen auf unser Knie (wissenschaftlich belegt):
- Vorbeugung von diversen Schäden im Kniegelenk
- Reduzierung an Schäden am Knochenmark
- Reduzierung an Knorpelschäden
- Reduzierung des Arthroserisikos
- Kräftigung des Knies und damit langfristig eine geringere Verletzungsgefahr – sowohl beim Sport, als auch bei alltäglichen Bewegungen bzw. Belastungen auf unser Kniegelenk.
Tipps zur Stärkung des Knie durch Lauftraining
Zusätzlich kann ein läuferspezifisches Krafttraining das Knie stärken und die Stabilität im Knie weiter erhöhen sowie die Verletzungsgefahr reduzieren.
Gut gedämpfte Laufschuhe können die Belastungen auf unser Knie ebenfalls reduzieren, sollten aber nicht ausnahmslos für das Training verwendet werden, da durch die reduzierte Belastung auf unser Knie der Trainings- und Stabilitätseffekt reduziert wird und langfristig unser Knie daher nicht ganz so robust ist, wie bei Läufern, die auch ohne starke gedämpfte Schuhe trainieren.
Ebenfalls sehr zu empfehlen ist regelmäßiges Lauftraining abseits der Straße, wie etwa auf Wald- und Wiesenböden, Schotter oder Trails. Auf solchen Strecken sind die eintretenden Kräfte auf unser Knie reduziert, zudem kann durch das Laufen auf Trails zusätzlich an Stabilität gewonnen werden.
Quelle: https://www.hdsports.at